Geschichte


2-tägige-Ausfahrt in die CSSR
2-tägige-Ausfahrt in die CSSR

   

2-tägige-Ausfahrt in die CSSR


Die Vermögensverhältnisse des Kollektives überstiegen am 15.3.1975 das Maß des erträglichen, eine sofortige Absenkung des Kontos auf Null machte sich erforderlich. Der Beschluss lautete, eine 2-tägige-Ausfahrt in die CSSR und ins Erzgebirge.

Der lautlose Start vollzog sich um 6.00 Uhr in Zwickau, mühsam setzten sich die Pferde unter der Haube in Bewegung, sodass wir in Vielau unseren letzten Reisenden einladen konnten.
Nun durften wir unsere Pferde laufen lassen. Mühsam quälten wir uns an die Tellerhäuser heran, unseren "Kutschern" blieb das Herz im Leibe stehen: "10 cm Neuschnee". Mit Angst und Bangen gelangten wir auf den Fichtelberg zur letzten Entwässerung in der DDR an. Nach einer Wartezeit von einer 3/4 Std. passierten wir schön artig wie die Lämmer die Grenze zur CSSR.

Auf dem starken Gefälle nach Jachymov fuhren wir wieder in den Frühling hinein. In Ostrov verließen wir die Landstraße in Richtung Karlovi Vary und rollten nach Chomutov. Dort angekommen, brachten wir unsere Pferde zu stehen, verschlossen unsere Droschken und stürzten in die Geschäfte. Nichts war vor der Kaufwut dieser Massen sicher, selbst Hirse in Büchsen "redete ihnen der Alte ein" und unser "Riesenbaaby" brachte statt Bier - Mineralwasser, es war eine Katastrophe.
es war ein Gerenne und Gestürze, endlich war es 12.00 Uhr und die Geschäfte hauten uns ängstlich die Türen vor den Nasen zu. Endlich war Ruhe.

Jetzt war es Zeit, den herrlich alten Markt, die Neubauten zu sehen und zu bestaunen. Doch plötzlich ging erneut ein Geschiebe und Gedränge los, "Hunger". Auf zu den Blechkutschen, Futter raus und abfüttern, dann wurden sie wieder zahm.

Kadaň, Tschechien (deutsch: Kadaan an der Eger), 1975


Nun konnten wir an eine Weiterfahrt nach Kadan gehen. In zügiger Fahrt ging es durch eine reizvolle Frühlingslandschaft nach Kadan. Sehenswert ist der restaurierte Markt, sowie das Barockschlösschen. Nachdem wir etwa 2 Stunden durch Kadaň gestreunt waren, fuhren wir wieder bergwärts bis nach Abertamy, wo wieder tiefster Winter war. In der Berghütte des Plesevic ließen wir uns von einer "tollen Biene" Pilsner Urquell und Kaffee servieren. Frisch aufgetankt fuhren wir in Bozi Dar an die Grenze der DDR. Mit dem Gruß "Gute Weiterfahrt" ging es auf den Fichtelberg.

Angesichts des Appetits dieser "Kohorten", wunder man sich nur, dass kein Fall von Kannibalismus unterwegs bekannt wurde. Behäbig und Fett saßen sie dann wieder in ihren Staatskarossen und zugelten gemütlich nach Bärenstein, wo wir Quartier bezogen. Viel Zeit zur Ruhe blieb nicht, denn um 19.00 Uhr stürmten wir die Skihütte. Dort "fraßen" sie Schaschliks in nicht gekannten Mengen und ließen Bier und Kognak voll laufen. Gegen Sonntagsfrüh trieb es uns in die Betten.

Nach einem guten Frühstück blickten wir optimistisch in den Tag, doch der Wettergott meinte es nicht all zugut mit uns.
Trotzalledem ging die Fahrt weiter. In der Brettmühle bei Jöhstedt aßen wir zu Mittag. In Geyer trieb es uns an den Greifenweiher und die Greifensteine. Thum, Zwönitz, Hartenstein "das Roß" waren die nächsten Stationen. Gefräßig wie immer, stopften sie Torte und Kaffee in sich hinein.
Aber nicht das es damit genug gewesen wäre, nein, da mussten noch Rouladen und Roster nachgestopft werden.
Autos, so drückte das "Futter". Gegen 17 Uhr begann das Anliefern der Fahrtteilnehmer in Zwickau.
Es war ein schöner Spaß




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